Tabea Borchardt
Arbeitsstipendium für Künstler*innen und künstlerisch Forschende am VALIE EXPORT Center Linz
2023/2024

 

Tabea Borchardt ist bildende Künstlerin, die eine Vielzahl von Materialien und Handlungsweisen in ihr Werk einbezieht. Der Ausgangspunkt ihrer Arbeiten liegt neben visuellen und grafischen Gesichtspunkten in einer Auseinandersetzung mit der Veränderung fotografischer Abbildungen, Zeigeformen und Bewahrungspraktiken sowie Fragestellungen zur Zeitlichkeit der Bilder und des Abgebildeten.
Borchardt absolvierte 2019 den Studiengang Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen mit der unten abgebildeten Arbeit „Vielleicht kann uns das Material noch retten“. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Kontexten national und international ausgestellt und befinden sich in privaten sowie öffentlichen Sammlungen in Deutschland.

Ausgehend von einer Recherche in der Bibliothek und im Archiv des VALIE EXPORT Centers hat die Künstlerin das Ursprungsmaterial der Sammlung mit ihrer eigenen, künstlerischen Herangehensweise in Beziehung gesetzt.Prozessuales Denken ermöglicht Einblicke in die Denk- und Rechercheprozesse im Rahmen von Tabea Borchardts Arbeitsstipendium am VALIE EXPORT Center. Kopien originaler Unterlagen, Skizzen und Texte, zeigen Denkspuren und Richtungen auf, die in die Untersuchungen und Überlegungen eingeflossen sind.

Studio Notes #1 verbildlicht und zeigt analoge Prozesse aus Tabea Borchardts Atelier. Zwischen teils verdeckten Gedankenfragmenten werden Begrifflichkeiten zu Fragen des Archives in der Form von Abbildern und zum Vergessen auf grellen Post-Its sichtbar. Einige der Notizen verlieren bereits wieder ihre Information, die raschen Notizen verblassen – lediglich das fotografische Abbild sichert diese Informationen nun langfristig.

txt offenbart Tabea Borchardts Vorliebe für Worte und Wortbedeutungen, welche sich akkumuliert rund um das Archivwesen und die Welt der Visualisierung und Prozesse ansammeln. Bezüge zwischen dem Raum als Cache und Zwischenspeicher, ebenso zu der Vielfältigkeit der zu sehenden künstlerischen Auseinandersetzungen werden hergestellt und laden die Betrachtenden ein, Vorlass- und Nachlass, Archiv und Sammlung, künstlerischen Prozess und Displayformen aktiv zu befragen.

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